Theater Oberhausen gewinnt
Theaterpreis des Bundes

Theaterpreis des Bundes
(v.l.n.r.): Prof. Monika Grütters (Staatsministerin für Kultur und Medien), Peter Carp (Intendant Theater Oberhausen), Simone Kranz (Dramaturgin Theater Oberhausen), Tim Lucas (Pressesprecher Theater Oberhausen) (Foto: Eva Radünzel)

Das Theater Oberhausen hat am vergangenen Freitag, den 29. Januar 2016, den „Theaterpreis des Bundes“ erhalten: Eine von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters MdB berufene Jury hat aus 187 Bewerbungen ausgewählt. Das Theater Oberhausen ist mit einem Preisgeld in Höhe von 80.000 Euro einer der Preisträger des zum ersten Mal vergebenen Theaterpreises.

Der Theaterpreis des Bundes richtet sich an kleine und mittlere Theater - insbesondere auch jenseits der Metropolen -, deren Programm in der Spielzeit 2014/15 Grundlage der Bewertung war.

 

Mit den Preisgeldern in Höhe von insgesamt 900.000 Euro möchte der Bund diese Bühnen ermutigen, erfolgreiche Beispiele einer in die Stadtgesellschaft wirkenden Kulturarbeit fortzuführen.

Die Jury begründete die Preisvergabe an das Theater Oberhausen folgendermaßen: „Wenige Stadttheater öffnen sich derart kontaktfreudig der Freien Szene wie das Theater Oberhausen, sei es im Rahmen der Doppelpasskooperation (mit dem Kollektiv geheimagentur, das hier 2014/15 das Lecture Musical „Sweat Shop“ erfand), sei es bei der Kooperation mit dem Mülheimer Ringlokschuppen und dem Stadterkundungsprojekt „54. Stadt“, für das zu Beginn der Spielzeit vier freie Gruppen theatrale Zukunftsvisionen des Ruhrgebiets entwarfen. Mit einem hervorragend aufgestellten Ensemble im Hintergrund ist es Intendant Peter Carp in den letzten Jahren immer wieder gelungen, bemerkenswert avancierte Ästhetiken in der Stadt zu etablieren und internationale Regisseure für sein Haus zu gewinnen (in 2014/15 z.B. Andriy Zholdak, Bram Jansen und Simon Stone). Auf besonders produktive Weise glückt hier der Spagat zwischen künstlerisch herausfordernden Handschriften und regionaler Anbindung.“

Der Jury gehören an: Barbara Behrendt, Holger Bergmann, Detlef Brandenburg, Barbara Mundel, Anne Peter. Die Realisierung des Theaterpreises erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts (ITI).

„Ich verstehe den Preis als ‚Ermutigungspreis‘. Er soll die Theater in ihrer Rolle als Orte der ästhetischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen würdigen und stärken. Die Auswahl der Preisträger spiegelt die einzigartige künstlerische Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland“, so Kulturstaatsministerin Monika Grütters in einer Pressemitteilung vom 21. Dezember 2015.

„Das Theater Oberhausen hat unter Peter Carp und seinem Team in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Diese Auszeichnung gilt dem mutigen, zugleich regional und international ausgerichteten Programm“, so die nordrhein-westfälische Kulturministerin Christina Kampmann. „Künstlerinnen und Künstler aus NRW sowie aus der ganzen Welt finden dort Raum: für die tägliche Arbeit, für ästhetische Innovationen. Davon profitiert nicht nur das Publikum der Stadt, sondern der ganzen Region.“

„Wir freuen uns sehr über diese tatkräftige Unterstützung unserer Arbeit und gleichzeitig zeigt sich darin, dass die kulturellen Aktivitäten Oberhausens weit über die Region hinaus wahrgenommen werden“, so Intendant Peter Carp.

Insgesamt kamen 180 Gäste zur Preisverleihung am 29. Januar 2016 in die Akademie der Künste Berlin. Durch den Abend führte der Moderator Tobi Müller.