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Gemeinsame Kranzniederlegung erinnert an polnische Opfer

29.10.2018

Bürgermeisterin Stefanie Opitz und der polnische Konsul Jacek Biegala legen am Mittwoch, 31. Oktober 2018, um 16.30 Uhr auf dem Westfriedhof, Emscherstraße 92, einen Kranz nieder.

Auf den über 1000 Friedhöfen im Bezirk des Generalkonsulates der Republik Polen in Köln (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) ruhen mehrere Tausend polnischer Staatsbürger, die dort als Soldaten, Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Auf den Feldern 18 und 58 des Westfriedhofs befinden sich insgesamt 90 solcher Grabstätten. Die Vertreter des Generalkonsulats besuchen jährlich etwa 20 Friedhöfe, um die Erinnerung an die Verstorbenen zu bewahren.

Hintergrund: Einer der wichtigsten Feiertage in Polen ist Allerheiligen, das am 1. November begangen wird.  Dann gedenken praktisch alle Polen auf den Friedhöfen ihrer Verstorbenen. Die Tradition des Friedhofsbesuchs am 1. November ist viele Jahrhunderte alt und sehr stark in der polnischen Kultur verwurzelt. So fahren manche Polen mehrere Hundert Kilometer, um eine Kerze an dem Grab verstorbener Familienmitglieder, Verwandter oder Bekannter anzuzünden. Nicht wenige reisen sogar aus dem Ausland an, um die Gräber zu besuchen. Allerheiligen und Allerseelen haben in Polen aber noch eine zusätzliche Bedeutung: Es sind Tage, die dem Nationalgedenken gewidmet sind. Auf den Gräbern der Aufständischen, der Soldaten, an Gedenktafeln der Hingerichteten, an namenlosen Waldgräbern der Partisanen brennen Grabkerzen, werden Blumen niedergelegt und Ehrenwachen aufgestellt. An den wichtigsten nationalen Mahnmalen finden Staatsfeierlichkeiten statt.

Die gegenseitige Pflege von Ruhestätten von Kriegsorten entspricht nicht nur dem Abkommen vom 8. Dezember 2003 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Polen über Gräber von Opfern der Kriege und Gewaltherrschaft, sie ist auch ein sichtbares Zeichen des Friedens und der Verständigung beider Völker.

Die Kranzniederlegung auf dem Westfriedhof ist öffentlich.