Ein Projekt des Oberhausener Klimaschutzes und des Energiemanagements der SBO
Digitalisierung als Schlüssel zum Klimaschutz - intelligentes Energiemanagement von Lehrschwimmbädern -
das Oberhausener Modell
In Oberhausen gibt es sieben von der Stadt betriebene, an Schulen angegliederte, öffentliche Lehrschwimmbäder. Errichtet wurden die Schwimmbäder Anfang der 1960er Jahre, zu einer Zeit, als Oberhausen ein blühender Industriestandort war. Davon zeugt die oft aufwendige innenarchitektonische Gestaltung der Schwimmhallen. Die Lehrschwimmbäder haben den Strukturwandel überlebt und werden von den Oberhausenerinnen und Oberhausenern rege genutzt.
Die Zeit hat jedoch auch Spuren hinterlassen. Über viele Jahre sind Schäden nur kleinteilig und uneinheitlich ausgebessert worden, so dass der ursprüngliche Charme vielfach nur noch schwer nachvollziehbar ist. Am schwersten wiegt jedoch, dass die Technik weit hinter dem aktuellen Stand zurückgefallen ist. Lüftungen laufen durchgehend mit gleicher Stärke, genauso die Heizungen. Die Technik kann nur vor Ort gesteuert werden und oft nicht einmal das. Die Heizkessel sind Jahrzehnte alt. Dazu kommen ungedämmte Dächer und Außenwände sowie undichte Fenster.
Der Zustand der Lehrschwimmbäder schlägt sich im Energieverbrauch nieder. Obwohl die Bäder gerade einmal zwei Prozent des kommunalen Gebäudebestands ausmachen, fällt in den Gebäuden 16 Prozent des Energieverbrauchs der Stadt an. Entsprechend hoch ist der CO2-Ausstoß.
Programm EFRE.NRW „Wachstum und Beschäftigung“ 2014 - 2020
Im Jahr 2018 haben die Energiemanager der OGM und die Klimaschutzmanager der Stadt sich bei der Bezirksregierung Düsseldorf um eine Förderung für die Sanierung der Lehrschwimmbäder beworben. Die Förderung wird vom Land NRW aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Fördermittel stehen unter anderem für Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen zur Verfügung.
Zwei Jahre nach der Bewerbung wurde die Förderung bewilligt. Die Stadt Oberhausen bekommt für die Sanierung der Lehrschwimmbäder eine Förderung von 90 Prozent der Baukosten, insgesamt 8,1 Millionen Euro. Mit dem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 900.000 Euro stehen somit 9 Millionen Euro für die energetische Sanierung der Lehrschwimmbäder zur Verfügung.
Standorte und Maßnahmen
Um den Treibhausgasausstoß zu verringern, ist die Umsetzung einer Reihe sich ergänzender Maßnahmen geplant. Nicht alle Maßnahmen werden an allen Standorten umgesetzt. Nachfolgend erfahren Sie, welche Maßnahmen geplant sind, und welche an den einzelnen Standorten umgesetzt werden.
Digitalisierung
Die Technik der Lehrschwimmbäder wird weitgehend automatisiert und kann zukünftig aus der Ferne überwacht und gesteuert werden.
Solarthermie
Die Heizung des Bade- und Duschwassers in den Schwimmbädern wird bald durch Sonnenenergie unterstützt.
Wärmedämmung
Die Gebäude werden fast klimaneutral mit Stroh gedämmt. Alte Fenster und Glasbausteinwände werden durch neue, dreifach verglaste Fenster ersetzt.
Belüftung
Effiziente Technologien wie Wärmerückgewinnung und Umluft sorgen für ein gesundes Raumklima und sparen Energie.
Dachbegrünung
Extensive Dachbegrünung speichert nach der Sanierung Starkregen und trägt zur Kühlung des Umfelds bei.
LED-Beleuchtung
Energiesparend, langlebig und hell - die Beleuchtung wird auf LED umgerüstet.
Schwimmbadtechnik
Vorhandene Umwälzpumpen werden durch Hocheffizienzpumpen mit Frequenzumrichtern und einer innovativen Wärmerückgewinnung ersetzt.
Stadtplanwerk Ruhrgebiet 2.0 © Regionalverband Ruhr und Kooperationspartner (Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0), Datengrundlagen: ALKIS, ATKIS © Land NRW/Katasterämter (Datenlizenz Deutschland - Zero - Version 2.0) und OpenStreetMap (License: Open Database License)
Alsfeldschule
- Zwei Lüftungsanlagen, das gesamte Lüftungskanalnetz und zwei Heizkreisverteiler werden abgebrochen und entsorgt.
- Die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt. Dazu werden zwei Heizkreisverteiler neu aufgebaut.
- Eine neue, vernetzte Lüftungsanlage wird eingebaut.
- Die Beleuchtung wird im Schwimmbad, in den Duschen, Umkleiden und der Turnhalle auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die alte Abdichtung und, sofern vorhanden, Dämmung des Daches werden entfernt und entsorgt.
- Die Fassade sowie das Dach des Lehrschwimmbad-Gebäudes erhalten eine Strohdämmung, eine Dachbegrünung und eine Vorhangfassade aus Holz.
- Zur Ertüchtigung der Tragfähigkeit erhält das Dach ein Stahltragwerk.
- Das Fensterband der Turnhalle auf der Nord-West-Seite wird erneuert.
- Die Treppe zum Technikraum im Keller des Schwimmbades wird zur Verringerung von Wärmebrücken thermisch entkoppelt und an die Dämmung angepasst.
Erich-Kästner-Schule
- Zwei Lüftungsanlagen, das gesamte Lüftungskanalnetz und zwei Heizkreisverteiler sowie die alte Kellerdeckendämmung werden abgebrochen und entsorgt.
- Die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt. Dazu wird ein Heizkreisverteiler neu aufgebaut.
- Eine neue, vernetzte Lüftungsanlage wird eingebaut.
- Die Beleuchtung wird im Schwimmbad, in den Duschen, Umkleiden und der Turnhalle auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Das Glasbausteinfenster des Barfußganges wird durch ein modernes Fenster ersetzt.
Heinrich-Heine-Gymnasium
- Die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt. Dazu werden zwei Heizkreisverteiler neu aufgebaut.
- Die Beleuchtung wird im Schwimmbad, in der Gymnastikhalle, der Turnhalle, den Duschen und den Umkleiden auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die alte Dämmung, der Klinker und die Abdichtung des Daches werden entfernt und entsorgt.
- Die Fassade sowie das Dach des Lehrschwimmbad-Gebäudes erhalten eine Strohballendämmung, eine Dachbegrünung und eine Vorhangfassade aus Holz.
- Zur Ertüchtigung der Tragfähigkeit erhält das Dach ein Stahltragwerk.
- Die Fenster des Lehrschwimmbades werden erneuert.
Ruhrschule
- Eine Lüftungsanlage, das Lüftungskanalnetz und drei Heizkreisverteiler sowie die alte Kellerdeckendämmung werden abgebrochen und entsorgt.
- Drei Heizkreisverteiler, die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt.
- Eine neue, vernetzte Lüftungsanlage wird eingebaut.
- Die Beleuchtung wird im Schwimmbad, in den Duschen und Umkleiden auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die alte Dämmung und die Abdichtung des Daches werden entfernt und entsorgt.
- Die Fassade sowie das Dach des Lehrschwimmbad-Gebäudes erhalten eine Strohballendämmung, eine Dachbegrünung und eine Vorhangfassade aus Holz.
- Zur Ertüchtigung der Tragfähigkeit erhält das Dach ein Stahltragwerk.
- Die Fenster des Lehrschwimmbades werden erneuert.
Schillerschule
- Der Heizkreisverteiler, Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt.
- Die Beleuchtung wird im Bereich des Schwimmbads, der Turnhalle und der Nebenräume auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die alte Dämmung, der Klinker und die Abdichtung des Daches werden entfernt und entsorgt.
- Die Fassade sowie das Dach des Turnhallen-Lehrschwimmbad-Gebäudes erhalten eine Strohdämmung, eine Dachbegrünung und eine Vorhangfassade aus Holz.
- Zur Ertüchtigung der Tragfähigkeit erhält das Dach ein Stahltragwerk.
- Die Fenster des Lehrschwimmbades und der Turnhalle werden erneuert.
Schule am Froschenteich
- Drei Lüftungsanlagen, das gesamte Lüftungskanalnetz, ein Heizkreisverteiler sowie die alte Kellerdeckendämmung werden abgebrochen und entsorgt.
- Die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt. Dazu wird ein Heizkreisverteiler neu aufgabaut.
- Eine neue, vernetzte Lüftungsanlage wird eingebaut.
- Die Beleuchtung wird im Bereich des Schwimmbads, der Turnhalle und der jeweiligen Nebenräume auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen und Regelungstechnik erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Wärmespeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
Schule an der Oranienstraße
- Zwei Lüftungsanlagen, das gesamte Lüftungskanalnetz, der Heizkreisverteiler sowie die alte Kellerdeckendämmung werden abgebrochen und entsorgt.
- Die Pumpen und Motorventile werden für Gebäudeleittechnik und Energieverbrauchs-Erfassung (Monitoring) erneuert, durch Wärmemengenzähler ergänzt und untereinander vernetzt. Dazu wird ein Heizkreisverteiler neu aufgebaut.
- Die Lüftungsanlagen der Aula und des Schwimmbades werden erneuert und neue Lüftungsgeräte auf dem Dach der Aula installiert.
- Die Beleuchtung im Schwimmbad, in den Duschen, Umkleiden und in der Aula wird auf LED umgerüstet und mit Präsenz- und Dämmerungssensoren ausgerüstet.
- Die Schwimmbadtechnik wird energetisch optimiert, indem Pumpen, Schaltschränke und Steuerung erneuert werden.
- Eine solarthermische Anlage unterstützt mit einer Kollektorfläche von ca. 48 m² auf dem Dach und einem Solarspeicher mit einem Volumen von ca. 1.500 l die Wärmerzeugung für das Bade- und Duschwasser.
- Der Blitzschutz wird an die neuen Gegebenheiten angepasst.
- Die alte Dämmung und Abdichtung des Daches werden entfernt und entsorgt.
- Die Fassade sowie das Dach des Aula-Lehrschwimmbad-Gebäudes erhalten eine Strohballendämmung, eine Dachbegrünung und eine Vorhangfassade aus Holz.
- Zur Ertüchtigung der Tragfähigkeit erhält das Dach ein Stahltragwerk.
- Die Fenster der Aula werden erneuert und nicht erforderliche Fenster in der Schwimmhalle verschlossen.
- Die Treppe des Notausgangs der Aula wird zur Verringerung von Wärmebrücken thermisch entkoppelt.
Kontakt
Stadt Oberhausen
Bereich Umwelt
Andy Fiedler
Technisches Rathaus
Bahnhofstraße 66
46042 Oberhausen
Telefon: 0208 825-3569
E-Mail: andy.fiedler@oberhausen.de
Oberhausen.de/Klimaschutz