Stadtportrait

Oberhausen – immer für eine Überraschung gut

Der Gasometer Oberhausen blickt auf 25 bewegte Jahre als Europas höchste Ausstellungshalle mit 16 Ausstellungen und über acht Millionen Besuchern zurück. Bereits mit der Eröffnung der ersten Ausstellung „Feuer und Flamme“ am 22. Juli 1994 machte sich der gigantische Gasspeicher als „Kathedrale der Industriekultur“ einen Namen. Von dem einmaligen Raumerlebnis ließen sich viele international renommierte Künstler inspirieren, darunter auch Christo, der den Gasometer gleich zweimal für seine Installationen „The Wall“ (1999) und „Big Air Package“ (2013) nutzte. Als echte Zuschauermagnete entwickelten sich die Ausstellungen „Sternstunden“ (2009/10), „Wunder der Natur“ (2016/17) und „Der Berg ruft“ (2018/19).

Nach fast zweijähriger Sanierungsphase startete am 1. Oktober 2021 die neue Ausstellung "Das zerbrechliche Paradies" im Gasometer Oberhausen. Die innovative Ausstellung dokumentiert breit gefächert Spannungen zwischen überbordender Schönheit und erschreckender Zerstörung unserer Heimat: dem Planeten Erde.

Einmal wie ein Astronaut aus dem All auf die Erde schauen? Die Welt und ihre Verwandlung vom Urkontinent zum besiedelten Planeten beobachten? Sehr gerne: Die neue Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer Oberhausen ermöglicht dies mit ihrer gigantischen Erdkugel. Im 100 Meter hohen Raum schwebt der spektakuläre Globus frei über den Köpfen der Besucher/innen. Auf dessen Oberfläche präsentieren sich in brillanter Schärfe neben einer poetisch anmutenden Reise durch Milliarden von Erdenjahren auch die Folgen menschlichen Handelns.

Machen Sie sich selbst ein Bild!

Doch es lohnt sich, einzutreten und genauer hinzusehen. Denn Oberhausen hat viele schöne Seiten. Die kann niemand erkennen, der die Stadt nur mit dem Zug oder auf einer von vier möglichen Autobahnen durchquert. Darum unsere Empfehlung: Nutzen Sie eine der 16 Abfahrten, besuchen Sie Oberhausen und überzeugen Sie sich selbst und machen Sie sich selbst ein Bild...

In der Vergangenheit von einer großen Industrietradition geprägt, hat Oberhausen erfolgreich den Strukturwandel eingeleitet. Insbesondere durch die Neue Mitte und das Westfield Centro - Europas größtes Einkaufs- und Freizeitzentrum - verzeichnet die Stadt einen enormen Schub.


Zwischen Tradition und Fortschritt

Oberhausen gilt heute als gelungenes Beispiel für den Strukturwandel einer ganzen Region. Allein die Neue Mitte Oberhauen mit ihren Attraktionen zählt jährlich über 23 Millionen Gäste. Die überregionale Anziehungskraft von Westfield CentroGasometer, der König-Pilsener-Arena, der Heinz-Schleußer-Marina am Rhein-Herne-Kanal mit SeaLife-Aquarium oder der dem Bergbau-Themenbad AquaPark ist ungebrochen - und lockt neben weiteren Besuchern auch immer weitere Attraktionen, die vom enormen Potential des Standortes profitieren: Im Jahr 2013 kam Legoland-Discoverey-Center hinzu und dokumentierte die ungebrochene Dynamik des Standortes.

Heute zählt Oberhausen mit rund 210.000 Einwohnern eher zu den mittleren Großstädten des Ruhrgebietes. 1758 entstand im heutigen Ortsteil Osterfeld die erste moderne Eisenschmelze des Ruhrgebietes, die St. Antony-Hütte, heute Standort einer spannenden Ausstellung mit benachbartem industriearchäologischen Park. Doch Oberhausen selbst ist eine junge Stadt. Erst 1862 wurde die Landgemeinde Oberhausen gegründet, die 1874 die Stadtrechte erhielt. Das heutige Stadtgebiet entstand durch den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Städte Sterkrade, Osterfeld und Oberhausen im Jahre 1929.


Städtebauliche Qualität

In ständigem Konflikt mit den Rauminteressen der Industrie gelang in Oberhausen eine Reihe hervorragender städtebaulicher und raumplanerischerer Lösungen. Eine frühe stadtplanerische Leistung ist das schachbrettartig angelegte System von Straßen und Baublöcken im Stadtkern Alt-Oberhausens. In der Oberhausener City befindet sich auch die Marktstraße, die rund einen Kilometer lange Einkaufsstraße mit Fachgeschäften, Dienstleistern und Cafés

In den Querstraßen befinden sich weitere lohnende Ziele für einen Einkaufsbummel. Am unteren Ende der Marktstraße öffnet sich die streng geometrische Straßenführung hin zum Altmarkt. Unter der Siegessäule mit dem Friedensengel bieten Markthändler täglich ihre Waren an.

Marktstraße, Elsässer Straße und Altmarkt sind in den 90er Jahren neu gestaltet worden, wodurch die Innenstadt erheblich aufgewertet wurde. Nicht weit entfernt in der Nähe des Hauptbahnhofes liegt die Zentrale des LVR-Industriemuseums, das wegen Umbaumaßnahmen bis voraussichtlich 2023 geschlossen bleibt. Ein paar hundert Meter weiter bietet das Bero-Einkaufszentrum alles unter einem Dach. Mit einer Verkaufsfläche von 45.000 Quadratmetern und seinem guten Branchenmix für Waren des kurz- und mittelfristigen Bedarfs zieht es täglich im Durchschnitt 22.000 Besucher an - und das seit mittlerweile 50 Jahren. 

In der Innenstadt befindet sich das bedeutendste Gebäude des Oberhausener Backstein-Expressionismus, das Bert-Brecht-Haus. Nach Entwürfen des Kölner Architekten Otto Scheib 1928 entstanden, erinnert es an das fünf Jahre zuvor in Hamburg erbaute Chile-Haus. Heute sind hier unter anderem die Volkshochschule und die Stadtbibliothek untergebracht. Weitere architektonisch wertvolle Gebäude, die während der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts errichtet wurden, sind der Hauptbahnhof und das Rathaus. Sie repräsentieren mit den umliegenden Grünanlagen und Alleen auch ein wichtiges Element des Parkstadtgedankens, der in Alt-Oberhausen mit einer hohen städtebaulichen Qualität umgesetzt werden konnte.


Lebendige Stadtteile

Als lebendige Stadtteilzentren haben sich die beiden bis zum Jahre 1929 selbstständigen Städte Sterkrade und Osterfeld etabliert. Auch hier sind attraktive Fußgängerzonen entstanden.

International bekannt ist Oberhausen durch die Kurzfilmtage. Seit 1954 treffen sich jährlich Filmregisseure und Filmjournalisten aus aller Welt in Oberhausen. Die Weltoffenheit der Internationalen Kurzfilmtage prägt den Ruf Oberhausens seit mehr als 50 Jahren.

Das Theater Oberhausen ist in der vorigen Spielzeit mit Ibsens Klassiker „Nora oder Ein Puppenhaus“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen worden - und spätestens damit wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit der deutschsprachigen Theaterszene gerückt. Intendant Peter Carp legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Öffnung des Theaters - einerseits in die Stadt hinein und andererseits hin zu einer international vernetzten Kultureinrichtung. Darüber hinaus werden auch neue Formen des musikalischen Sprechtheaters geboten.

Von überregionaler Bedeutung ist auch die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen. Sie präsentiert immer wieder spektakuläre Themenschauen mit großartigen Werken aus der Sammlung Ludwig und anderer Leihgeber. Die populäre Galerie widmet sich der Präsentation von Illustration, Plakatkunst, Karikatur, Comic, Fotografie und ähnlichem, was gemeinhin dem angewandten Bereich zugerechnet wird. Die Landmarkengalerie begleitet in regelmäßigen Ausstellungsprojekten des Strukturwandels der Region und stellt diesen in einen internationalen Kontext.


Sportstadt Oberhausen

Der Sport gehört in Oberhausen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. So verzeichnen die 223 Vereine 48.000 Mitglieder. Doch auch der Spitzensport ist in Oberhausen vertreten, ob im Badminton oder Turnen, Damenbasketball oder Hockey wird in den oberen Liegen mitgemischt.

Wer statt sportlicher Leistung lieber erholsame Sparziergänge im Grünen sucht, ist in Oberhausen gut aufgehoben. Rund ein Drittel des Stadtgebietes bestehen aus Wald sowie aus Park- und Wasserflächen. Zu den bekanntesten Ausflugszielen gehören neben dem Revierpark Vonderort, dem Hiesfelder und dem Sterkrader Wald oder dem Gehölzgarten an Haus Ripshorst vor allem der Kaisergarten am Schloss Oberhausen. Er bietet hervorragende Naherholungsmöglichkeiten im Grünen. Vor allem für Familien interessant ist das Tiergehege mit über 450 heimischen Wildtieren und alten Haustierrassen. In Sichtweite liegt das neue Oberhausener Wahrzeichen, die preisgekrönte Fußgängerbrücke Slinky springs to Fame des Künstlers und Architekten Matthias Rehberger.


Versteckte Zeugen der Geschichte

Etwas versteckt kann man noch heute Zeugen der sehr alten Geschichte finden, auf die zumindest Teile der Stadt zurückblicken. So zählt die Burg Vondern zu den beeindruckendsten gotischen Profanbauten nördlich des Mains. Das Kastell Holten ist steinerner Zeuge mittelalterlichen Besiedlung des Raumes und erinnert an eine alte Grenzwehr des Grafen Engelbert von der Mark.

Oberhausen ist eine lebens- und liebenswerte Stadt mit vielfältigen kulturellen und sozialen Angeboten. Deshalb leben die Menschen gerne hier. 90 Prozent der Oberhausenerinnen und Oberhausener  - so die repräsentative Umfrage einer Oberhausener Tageszeitung - fühlten sich in dieser Stadt sehr wohl oder wohl.

Ein Ergebnis, dass bei vergleichbaren Umfragen in keiner anderen Stadt im Ruhrgebiet oder Niederrhein erreicht wurde. Ein Ergebnis, das für die Lebensqualität und Attraktivität dieser Stadt spricht und auf das Oberhausen mit einigem Stolz verweisen darf. Und an dieser Stelle erneueren wir unsere Einladung vom Beginn: Verschaffen Sie sich selbst ein Bild von Oberhausen - es lohnt sich.