Christoph-Schlingensief-Schule: Hauptpreis für kulturelle Bildung

Ministerin Dorothee Feller (li.) bei der Preisverleihung mit Schulleiterin Ina Lorbach (2.v.l),  Kulturagent Jens Niemeier (5.v.l.), Prof. Dr. Romi Domkowsky (ehemals Theater Oberhausen) sowie Lehrkräften und Schülern der Christoph-Schlingensief-Schule. (Foto: MSB NRW / Mark Hermenau)

Ministerin Dorothee Feller (li.) bei der Preisverleihung mit Schulleiterin Ina Lorbach (2.v.l), Kulturagent Jens Niemeier (5.v.l.), Prof. Dr. Romi Domkowsky (ehemals Theater Oberhausen) sowie Lehrkräften und Schülern der Christoph-Schlingensief-Schule. (Foto: MSB NRW / Mark Hermenau)

18.04.2024 - Die LVR-Christoph-Schlingensief-Schule hat den Hauptpreis in der Kategorie „Schule“ des NRW-Landespreises „Kulturelle Bildung“ erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihr mehrjähriges Superhelden-Projekt zwischen bildender, darstellender und Videokunst, das sie 2020 in Zusammenarbeit mit der theater:faktorei des Theaters Oberhausen begann. Die Oberhausener Schule setzte sich gegen rund 130 Bewerbungen aus ganz NRW durch. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Schulleiterin Ina Lorbach nahm ihn gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie weiteren Projektbeteiligten am vergangenen Freitag, 12. April 2024, im Forum Freies Theater in Düsseldorf entgegen.

„Kultur kennenlernen, das eigene Talent mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern ausprobieren und so eine starke Persönlichkeit entwickeln“ – so beschreibt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den NRW-Landespreis „Kulturelle Bildung“.

Bei der Preisvergabe betonten die NRW-Ministerinnen Ina Brandes (Kultur und Wissenschaft), Dorothee Feller (Schule und Bildung) und Josefine Paul (Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration), dass dies – neben der Kabinettsitzung – der einzige Termin sei, an dem sie alle drei einmal gleichzeitig vor Ort seien. In ihrer Laudatio führte Feller aus: „Die Zusammenarbeit mit Kulturstätten bereichert das Schulleben unserer Schülerinnen und Schüler auf beispielhafte Art und Weise. Indem sie mit dem örtlichen Theater zusammenarbeitet, macht die Oberhausener LVR-Christoph-Schlingensief-Schule ihrem Namensgeber alle Ehre.“

Schülerarbeiten, die im Rahmen des Projekts entstanden. (Foto: Christoph-Schlingensief-Schule)

Schülerarbeiten, die im Rahmen des Projekts entstanden. (Foto: Christoph-Schlingensief-Schule)


Hintergrund des Projekts

2020 hatte die Schule anlässlich des 60. Geburtstages von Christoph Schlingensief mit einem Kunstprojekt über Superhelden begonnen. Unter der Leitung von Torsten Lautenschläger und Chris Timmerhaus malten die Schülerinnen und Schüler großformatige Bilder als Pop-Art und Comic, unter anderem im Stil von Roy Lichtenstein, auf denen Superhelden auf Christoph Schlingensief trafen. Aufgrund ihrer Teilnahme am Kulturagentenprogramm pflegt die Schule, unterstützt durch den Kulturagenten Jens Niemeier, eine enge Vernetzung mit dem Theater Oberhausen. Niemeier wurde auf das Schlingensief-Festival aufmerksam und vernetzte die Akteure. Gemeinsam mit Prof. Dr. Romi Domkowsky, die für die theater:faktorei des Theater Oberhausens tätig war, drehten die Schülerinnen und Schüler zu jedem Bild Videoclips im Stile Schlingensiefs, in denen sie selbst zu ihren Superheldinnen und -helden wurden. Die Clips wurden zur Eröffnung des Festivals gezeigt und die Bilder im Szene-Lokal „Gdanska“ ausgestellt, von wo aus sie – unter anderem durch einen Post von Stefanie Sargnagel – viral gingen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema „Superhelden“ begleitete auch in den folgenden Schuljahren die beteiligten Schülerinnen und Schüler und wurde zum Abschluss-Motto ihrer Schulzeit.