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Stark im Team: Zehn Jahre Besuchsdienst „Gesellschaft leben“ in Sterkrade

17.06.2024

2012 ist das Gründungsjahr des ehrenamtlichen Besuchsdienstes „Gesellschaft leben“, der im Seniorenzentrum Gute Hoffnung leben seit 2014 auch ein Standbein in Sterkrade hat. Ähnlich wie „Gesellschaft leben“ seit der Gründung Unterstützung durch das Haus Abendfrieden in Oberhausen-Ost erhält, fand man im Norden der Stadt im heutigen Quartiersbüro „An der Guten Hoffnung 4“ in Sterkrade einen weiteren starken Partner und einen zusätzlichen Anlaufpunkt. 
Aline Schulte ist seit 2016 die ehrenamtliche Koordinatorin für „Gesellschaft leben“ in Sterkrade. Sie ist hauptberuflich im Seniorenzentrum „Gute Hoffnung“ seit 2017 die Leiterin der Sozialen Dienste, was sich sehr gut mit dem Engagement für „Gesellschaft leben“ verbinden lässt. Das beste Werbemittel für „Gesellschaft leben“ sei die Mund-zu-Mund-Propaganda, so Schulte. Das schaffe Vertrauen im Vorfeld. „Wenn die Menschen wissen, dass wir hinter dem Treffen stehen, dann sind wir so etwas wie der sichere Anker.“

Passende Tandems finden
Letztendlich geht es darum, die passenden Tandems zu finden. Gesucht werden Menschen, die andere ehrenamtlich besuchen um mit ihnen einmal pro Woche im Schnitt eine Stunde Freizeit zu verbringen und eben solche, die gerne besucht werden möchten, um Abwechslung im Alltag zu erfahren. „Wichtig ist, dass Menschen wirklich diesen Besuch selbst möchten. Er sollte nicht – auch wenn gut gemeint – etwa von den eigenen Kindern initiiert werden“, macht Aline Schulte deutlich. Schulte versucht harmonisierende Tandems zusammenzubringen. Für die ehrenamtliche Arbeit ist das sehr wichtig. „Wir sind da in der Verantwortung und kümmern uns, bitten aber auch um etwas Geduld. Wir können kein Tandem auf Knopfdruck finden, es muss schließlich passen“, ergänzt sie aus ihren Erfahrungen.

Regelmäßige Treffen
Jetzt, im Sommer 2024, sind aktuell 15 Tandems aktiv, etwas mehr Frauen als Männer. Die Besuchten sind 60 Jahre und älter, bei den Ehrenamtlichen gibt es auch Jüngere. Sie alle bilden ein starkes Team, was auch daran liegt, dass die Ehrenamtlichen sich etwa alle zwei Monate zum gemeinsamen Austausch treffen, wie erst kürzlich wieder zum beliebten Sommergrillen. „Wir haben sogar oft mehr Ehrenamtliche als Anfragen. Die Ehrenamtlichen werben auch untereinander immer wieder neue Interessenten an, der Teamgedanke ist sehr stark ausgeprägt“, schildert Aline Schulte. 

Stark aus der Corona-Krise gekommen
Gemeinsam habe man so auch die Coronakrise überstanden, ergänzt Inge Matthei. Sie ist in der „Guten Hoffnung“ im Quartiersbüro Sterkrade-Mitte für das betreute Wohnen sowie für diverse Betreuungs-, Sport- und Freizeitangebot zuständig und unterstützt Aline Schulte bei „Gesellschaft leben“ im Team. Wann immer es unter den aktuellen Umständen möglich war, habe man sich getroffen und sonst per Telefon viel kommuniziert. Die Zahl der Ehrenamtlichen ist in dieser Zeit sogar leicht gestiegen, so Matthei. Schulte und Matthei weisen noch auf die jährliche ganztätige Schulungsmaßnahme hin, die meist in der Wolfsburg in Mülheim stattfindet. In diesem Jahr ist die Sterbevorsorge das zentrale Thema. Mit diesen Schulungen gebe man den Ehrenamtlichen weiteres Rüstzeug mit, was diese sehr schätzen.
Angesichts des Alters der Besuchten gehört leider auch der Tod zum Engagement bei „Gesellschaft leben“. „Meistens bitten die Ehrenamtlichen in solchen Fällen um eine Pause, die meisten kommen dann aber wieder.“ So wie aktuell, wo zwei Ehrenamtliche nach Todesfällen signalisiert haben, in Kürze wieder für ein neues Tandem bereit zu stehen, freut sich Aline Schulte. 

Leuchtturm im Seniorenzentrum
Aus der Sicht von Dr. Stefan Welbers, Geschäftsführer des Seniorenzentrums „Gute Hoffnung“, wirkt „Gesellschaft leben“ wie ein Leuchtturm innerhalb des Seniorenzentrums. Er hat die Entwicklung von Beginn an begleitet und erinnert sich an die Anfänge und die Fragen, wie man das denn mit den vorhandenen Ressourcen umsetzen könne. Das Haus Abendfrieden habe damals als Vorbild gedient und man hat sich in Sterkrade dann Schritt für Schritt weiter entwickelt. Heute bestehe eine Art Co-Existenz, „Gesellschaft leben“ sei ein fester Bestandteil im Lebensraum des Seniorenzentrums.

„Gesellschaft leben“ ist in Sterkrade montags bis freitags unter 0208 88253-115 zu erreichen, ein Anrufbeantworter läuft unter 0208 88253251. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.gesellschaft-leben.de.