Standortverlagerung XXXL Rück

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 28 / Standortverlagerung XXXL Rück

Das Möbelhaus XXXL Lutz Rück plant seinen derzeitigen Standort im Schladviertel aufzugeben und auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände Ost in der Neuen Mitte ein neues Einrichtungshaus zu errichten. Um die Standortverlagerung planungsrechtlich vorzubereiten, wird derzeit der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 28 - Straßburger Straße und ehem. Stahlwerksgelände erarbeitet. Die Einleitung des Bauleitplanverfahrens hat der Rat der Stadt Oberhausen am 4. Juli 2016 beschlossen.

Planerisches Ziel der Verlagerung des Einrichtungshauses ist die Aufgabe des Einzelhandelsstandortes an der Straßburger Straße und eine gesicherte Entwicklung dieses Areals als Wohnstandort, der die benachbarten Strukturen aufgreift und verträglich entwickelt. Dabei sollen etwa 1/3 der Grundstücksflächen im Schladviertel als Grünflächen und 2/3 der Grundstücksfläche als Flächen für den Wohnungsbau entwickelt werden.

In einem ersten Planungs- und Entwurfsschritt hat die Vorhabenträgerin des Planverfahrens städtebauliche Entwürfe in drei Varianten zur Entwicklung des Wohnstandortes erarbeitet und der Verwaltung zur weiteren Abstimmung vorgelegt.


Variante I

sieht die Entwicklung einer Grünfläche an der Straßburger Straße vor. Ergänzend hierzu wird eine zentrale Grünachse als Rückgrat des Quartiers entwickelt. Entlang der Seilerstraße sind drei U-förmige, 3-geschossige Baukörper vorgesehen. Diese Baukörper werden durch 5-geschossige Eckbauten im Bereich der zentralen Grünachse ergänzt. Die weiterhin vorgesehenen 4-geschossigen Baukörper orientieren sich an der Grünachse. Im südlichen Teil des Plangebietes sind ergänzend Reihenhäuser vorgesehen. Der Erhalt der Villa Rück ist Bestandteil der Variante. Die Erschließung erfolgt über eine zentrale Achse, die an die Straßburger- und die Seilerstraße angebunden wird. 

Variante I
Variante I zur Entwicklung des Wohnstandortes

Variante II

entwickelt eine Grünfläche entlang der Seilerstraße und eine separate Grünfläche im Bereich der Straßburger Straße (Spielplatz). Die Bebauung orientiert sich entlang der Grünachse zunächst mit 5 Geschossen. Etwa im Bereich der in diesem Entwurf nicht zum Erhalt vorgesehenen Villa Rück ist ein 7-geschossiger Solitär als städtebaulicher Meilenstein vorgesehen. Die übrige, klar gegliederte und an der Erschließungsachse orientierte Bebauung ist überwiegend 4-geschossig. Am südlichen und östlichen Rand sind Reihenhäuser vorgesehen. Die Erschließung erfolgt auch hier über eine zentrale Achse, die an die Straßburger- und die Seilerstraße angebunden wird.

Variante II
Variante II zur Entwicklung des Wohnstandortes

Variante III

sieht die Entwicklung von zwei „Wohnhöfen“ entlang der Seilerstraße vor. Ergänzend hierzu entstehen im östlichen Bereich 4-geschossige Zeilenbauten. Die Erschließung der Wohnhöfe erfolgt über die Seilerstraße, die der Zeilenbauten über die Straßburger Straße. Die zentrale Grünfläche wird im Bereich der Straßburger Straße angeordnet.

Variante III
Variante III zur Entwicklung des Wohnstandortes

Die Entwurfsvarianten wurden am 13. September 2017 in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen und am 19. September 2017 im Planungsausschuss durch die Entwurfsverfasser vorgestellt und kritisch diskutiert. 

Darüber hinaus hat die Verwaltung der Stadt Oberhausen gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Rettet die Villa Rück“ und in Zusammenarbeit mit dem Prozess- und Dialoggestalter „Peters & Helbig“ nach einem intensiven Vorbereitungs- und Vorarbeitsprozess zu einer öffentlichen Bürgerdialogveranstaltung am 3. März 2018 eingeladen.

Gemeinsame Bürgerdialogveranstaltung am 3. März 2018

Die drei städtebaulichen Entwurfsvarianten bildeten neben weiteren grundsätzlichen Aspekten der Quartiersentwicklung in Bezug auf die anzustrebende Bebauungs-, Nutzungs- und Grünstruktur die Grundlage für eine erste große Bürgerdialogveranstaltung. Diese fand am 3. März 2018 in der Aula des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums mit rd. 150 Teilnehmenden statt.

Neben den Verfassern der städtebaulichen Entwurfsvarianten standen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Fachverwaltung sowie Akteure der Bürgerinitiative für alle Fragen rund um das Planvorhaben Rede und Antwort.

Eine Besonderheit der Veranstaltung, die u. a. nach den Beteiligungsleitlinien der Stadt Oberhausen konzipiert wurde, bestand darin, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Bürgerinitiative als Gastgeberin auftrat.

Im Ergebnis wurden in der Dialogveranstaltung sehr viele, zum Teil kontrovers diskutierte Meinungen und Ideen für den weiteren Planungsprozess z. B. zu den Themen Bebauung, Grünflächen und Verkehr vorgetragen und für den weiteren Planungsprozess dokumentiert. Die kritischen Anmerkungen richteten sich dabei insbesondere gegen die in den Entwürfen vereinzelt ermöglichte Geschossigkeit, gegen die in den Entwürfen zum Teil vorgeschlagenen Bauformen, gegen den Umgang mit der für das Quartier identitätsstiftenden Villa Rück oder die vorgesehenen Grünstrukturen innerhalb des Gebietes. Es wurde deutlich, dass eine Entwicklung insbesondere orientiert an den bereits bestehenden baulichen Strukturen stattfinden soll. Die Beteiligungsergebnisse werden nun in die Überarbeitung der drei städtebaulichen Entwurfsvarianten einfließen.

Das Foto- und Ergebnisprotokoll der ersten Bürgerdialogveranstaltung finden Sie ebenso wie das Einladungsschreiben inkl. Veranstaltungsprogramm unten im Downloadbereich.


Zukünftige Verfahrensschritte

Die Anregungen aus der Bürgerveranstaltung wurden durch die Verwaltung im Anschluss dem Investor vorgetragen. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Bürgerdialogveranstaltung überarbeitet die Vorhabenträgerin aktuell mit ihrem Team aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten die städtebaulichen Entwurfsvarianten. Ziel soll die Entwicklung eines Entwurfskonzeptes sein, das alle Überarbeitungsbedarfe städtebaulich zu einem abgestimmten und verträglichen Lösungsansatz zusammenführt. Das Ergebnis des Überarbeitungsprozesses soll in einer zweiten Bürgerdialogveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt und gemeinschaftlich diskutiert werden. Im Rahmen der weiteren Informationen haben die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, den Umgang mit ihren vorgebrachten Anregungen anhand der aktualisierten Planung zu überprüfen.

Im Zuge der weiteren Konkretisierung der Planung wird überprüft, inwieweit sich aus der Gebietsentwicklung zusätzliche Bedarfe an sozialer Infrastruktur ableiten und in welcher Form auf diese Bedarfe reagiert wird. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen keine Anhaltspunkte vor, wonach sich aus der Gebietsentwicklung schulorganisatorische Maßnahmen ableiten. Mit Konkretisierung der geplanten Wohnungsanzahl und der verschiedenen angestrebten Wohnformen kann ein möglicher Zusatzbedarf konkreter abgeleitet werden.

Parallel zum weiteren Verfahren findet ein turnusmäßiger Austausch zwischen der Verwaltung der Stadt Oberhausen sowohl mit der Bürgerinitiative „Rettet die Villa Rück“ als auch mit dem Vorhabenträger statt, um den Planungsprozess gemeinschaftlich, transparent und ergebnisorientiert zu begleiten.

Eine Überarbeitung der städtebaulichen Planung wird voraussichtlich im Herbst 2018 erwartet. Die beauftragten Architekten und Planer nehmen die Überarbeitung in Abstimmung mit der Verwaltung vor. Auf Basis des Entwurfes werden im weiteren Planungs- und Entwurfsprozess die unterschiedlichen Belange u. a. auch der technischen Infrastruktur in die Planung einbezogen.

Der so aktualisierte städtebauliche Entwurf dient als Basis für die Erstellung des Bebauungsplanes. Dieser wird gemäß den gesetzlichen Vorschriften nach dem Baugesetzbuch der Öffentlichkeit nochmals zur Diskussion und Erörterung vorgestellt. 

Kontakt

Stadt Oberhausen   
Stadtplanung    
Technisches Rathaus     
Bahnhofstr. 66    
46145 Oberhausen  

Sophie Ipta
Telefon: 0208 825-2366   
Telefax: 0208 825-5261 
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