Aktuelle Informationen zum Handelsartenschutz
Die 19. CITES-Vertragsstaatenkonferenz stellt weitere handelsrelevante Tierarten unter Schutz
Exotische Tiere, wie Papageien, Schildkröten (bspw. Moschusschildkröte), Fische (bspw. Zebrawelse) oder andere Reptilien und Amphibien, sind seit vielen Jahren beliebte Haustiere. Viele von ihnen unterliegen allerdings artenschutzrechtlichen Regelungen. Im November 2022 fand in Panama die 19. CITES-Vertragsstaatenkonferenz, auch bekannt als Washingtoner Artenschutzabkommen, statt. Es wurden unter anderem handelsrelevante Tierarten neu in die Anhänge I (vom Aussterben bedrohten Arten, für die der internationale Handel generell verboten ist) und II (potenziell vom Aussterben bedrohte Arten, die einem kontrollierten Handel unterliegen) des CITES-Abkommens aufgenommen oder durch einen Wechsel von Anhang II in Anhang I unter strengeren Schutz gestellt.
Hieraus ergeben sich für Halterinnen und Halter der unten aufgeführten Tierarten einige rechtliche Vorschriften, unter anderem die generelle Meldepflicht und speziell für Gewerbebetreibende die Buchführungspflicht nach §§ 6 und 7 der Bundesartenschutzverordnung. Damit künftigen Käufen und Verkäufen dieser Tierarten nichts im Wege steht, bittet die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Oberhausen alle Halterinnen, Halter und Gewerbebetreibenden, Ihre Tiere als "Vorerwerb" (Stichtag 22.02.2023) zeitnah, aber spätestens bis zum 31. März, schriftlich anzumelden.
Die Untere Naturschutzbehörde hat eine Übersicht der zum 23. Februar neu aufgenommenen Arten in die CITES-Anhänge I und II und den Wechsel von Anhang II in Anhang I zusammengestellt.
Folgende Tierarten sind von CITES- Anhang II nach CITES- Anhang I gewechselt:
- Pycnonotus zeylanicus (Gelbscheitelbülbül) – Tritt abweichend am 25.11.2023 in Kraft
- Batagur kachuga (Kachuga-Dachschildkröte)
- Cuora galbinifrons (Hinterindische Scharnierschildkröte)
- Nilssonia leithii (Leiths Weichschildkröte)
Folgende Tierarten sind neu in den CITES-Anhang I aufgenommen:
- Tiliqua adelaidensis (Zwergblauzungenskink)
- Kinosternon cora (Cora-Schlammschildkröte)
- Kinosternon vogti (Vallarta-Schlammschildkröte)
Folgende Tierarten sind neu in den CITES-Anhang II aufgenommen:
- Copsychus malabaricus (Schamadrossel)
- Physignathus cocincinus (Grüne Wasseragame)
- Cyrtodactylus jeyporensis (Bogenfingergeckos)
- Tarentola chazaliae (Helmkopfgecko)
- Phrynosoma spp. (Krötenechsen)
- Chelus fimbriatus (Fransenschildkröte) (beinhaltet Chelus orinocensis)
- Chelydra serpentina (Amerikanische Schnappschildkröte)
- Macrochelys temminckii (Geierschildkröte)
- Graptemys barbouri (Barbours Höckerschildkröte)
- Graptemys ernsti (Escambia-Höckerschildkröte)
- Graptemys gibbonsi (Pascagoula-Höckerschildkröte)
- Graptemys pearlensis (Pearl-Höckerschildkröte)
- Graptemys pulchra (Schmuck-Höckerschildkröte)
- Rhinoclemmys spp. (Erdschildkröten)
- Claudius angustatus (Großkopf-Schlammschildkröte)
- Kinosternon spp. (Klappschildkröten) – außer die in Anhang I gelisteten
- Staurotypus salvinii (Salvins Kreuzbrustschildkröte)
- Staurotypus triporcatus (Große Kreuzbrustschildkröte)
- Sternotherus spp. (Moschusschildkröten)
- Apalone spp. (Weichschildkröten) – außer die in Anhang I gelisteten
- Centrolenidae spp. (Glasfrösche)
- Agalychnis lemur (Lemur-Laubfrosch)
- Laotriton laoensis (Laos-Warzenmolch)
- Carcharhinidae spp. (Requiemhaie) -tritt abweichend am 25.11.2023 in Kraft
- Sphyrnidae spp. (Hammerhaie)
- Potamotrygon albimaculata (Itaituba-Süßwasser-Stechrochen)
- Potamotrygon henlei (Feuerrochen)
- Potamotrygon jabuti (Perlen-Süßwasser-Rochen)
- Potamotrygon leopoldi (Schwarzrochen)
- Potamotrygon marquesi (Süßwasser-Stechrochen)
- Potamotrygon signata (Süßwasser-Stechrochen)
- Potamotrygon wallacei (Marmorierter Süßwasser-Stechrochen)
- Rhinobatidae spp. (Gitarrenrochen)
- Hypancistrus zebra (Zebrawels)
- Thelenota spp. (Seegurken) – tritt abweichend am 25.05.2024 in Kraft
Die Abkürzung "spp." bezeichnet alle Arten eines höheren Taxons.
Für weitere Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde unter den Rufnummern: 0208 825-3215 und 0208 825-3573 oder per E-Mail unter naturschutzbehoerde@oberhausen.de zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite des Bundesamtes für Naturschutz.