Geschichte Sterkrades

Karte der Bürgermeisterei Holten
Karte der Bürgermeisterei Holten aus dem Jahr 1869 (Foto: Stadt Oberhausen)
Archäologische Funde zeigen, dass der Sterkrader Raum bereits im 6. Jahrhundert besiedelt war. Die älteste urkundliche Erwähnung der Siedlung fand um 890 statt. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Geschichte Sterkrades vornehmlich durch das 1240 gegründete Kloster Sterkrade der Zisterzienserinnen bestimmt. Schenkungen Mechthilds von Holten legten im 14. Jahrhundert den Grundstein für eine ausgedehnten Landbesitz. Mit der Auflösung des alten Reiches und der damit verbundenen Säkularisierung des Kirchenbesitzes kam 1809 es zur Aufhebung des Klosters.
 

Das vormals klevische Sterkrade gehörte im 19. Jahrhundert  zur Bürgermeisterei Holten.  Am 1. April 1886 wurde Sterkrade Bürgermeisterei mit den vier Gemeinden Sterkrade, Stadt und Feldmark Holten, Amt Holten (Biefang) und Buschhausen. 1913 erhielt Sterkrade Stadtrechte, die Bürgermeisterei Sterkrade wurde in die Stadt Sterkrade und die Bürgermeisterei Holten geteilt. Bereits am 1. Juli 1917 wurde die Bürgermeisterei Holten zusammen mit einem großen Teil der Bürgermeisterei Hiesfeld – den Orten Barmingholten, Schmachtendorf und Walsumermark – in die Stadt Sterkrade eingemeindet. Sterkrade erhielt gleichzeitig die Kreisfreiheit. Am 1. August 1929 wurde Sterkrade im Zuge der Kommunalen Neugliederung im Ruhrgebiet mit Osterfeld und (Alt-)Oberhausen zur neuen Großstadt Oberhausen vereinigt.

Die Industriegeschichte Sterkrades war seit Gründung der Eisenhütte Neue Hoffnung im Gebiet der heutigen Sterkrader Innenstadt 1782 über zwei Jahrhunderte maßgeblich von der Gutehoffnungshütte (GHH) mit ihren Betrieben der Metallverarbeitung, ihren Bergwerken sowie der 1927 von GHH und Zeche Concordia mitgegründeten Ruhrchemie in Holten geprägt. Die Expansion der Werke trug den starken Zuwachs der Bevölkerung.
Foto der Gutehoffnungshütte
Gutehoffnungshütte, Zeche Sterkrade, um 1929 (Quelle: Stadtarchiv)
 

Eingemeindungen erhöhten die Bevölkerungszahl Sterkrades zusätzlich von 457 Einwohner 1808 und 1.919 im Jahr 1850 über gut 15.000 im Jahr 1900 bis auf knapp 52.000 Einwohner im Jahr der Städtezusammenegung 1929. Bis 2015 stieg die Bevölkerung Sterkrades im Zuge der Nordwanderung der Wohnbevölkerung innerhalb Oberhausens weiter auf 88.000 an.

Seit den 1980er Jahren hat die Metallverarbeitung ihre Bedeutung als führender Wirtschaftszweig verloren. Die Innenstadt ist nicht mehr von den vormaligen Werksgebäuden der GHH bestimmt. Das ehemalige GHH-Betriebsgelände im Sterkrader Zentrum wurde den Nutzungen Dienstleistungen und Wohnen zugeführt. Von dem einstigen Großkonzern bestehen noch ein Betrieb von MAN Diesel & Turbo mit rund 2.000 Beschäftigten fort, sowie das Unternehmen GHH Radsatz mit etwa 300 Mitarbeitern. Zweitgrößter Arbeitgeber ist mit rd. 1.000 Beschäftigten das Chemiewerk OXEA, das aus der 1927 gegründeten Ruhrechmie in Holten hervorging.

Sehenswürdigkeiten Sterkrades bilden in der Stadtmitte das Technische Rathaus, das Hallenbad und der Volkspark, ferner das Kastell Holten und die Ortsmitte Schmachtendorf.

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