Internationale Beziehungen

Die internationalen Beziehungen der Stadt Oberhausen konzentrieren sich auf die vom Rat der Stadt geschlossenen Städtepartnerschaften und die Partner der transnationalen Projekte.

Städtepartnerschaften wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen vielen Städten in Europa aufgebaut, um die Verständigung und das friedliche Miteinander zwischen den Völkern zu fördern sowie das Zusammenwachsen Europas zu unterstützen. Oberhausen pflegt sechs Städtepartnerschaften mit

Mit allen besteht ein regelmäßiger Jugendaustausch im Rahmen der MULTI.


Middlesbrough (Großbritannien)

Temenos in Middlesbrough
Wappen der Stadt Middlesbrough
 

Die erste offizielle Städtepartnerschaft verbindet Oberhausen mit der nordenglischen Montanstadt Middlesbrough. Seit Anfang der 50er-Jahre findet regelmäßig ein Jugendaustausch zwischen beiden Städten statt, seit 1974 besteht eine offizielle Partnerschaft.

Neben dem Jugendaustausch gibt es vielfältige Begegnungen und Kontakte zwischen Bürgerinnen und Bürgern. Diese werden u. a. vom Partnerschaftsverein Oberhausen Middlesbrough e. V. organisiert.

Die Entwicklung der Stadt Middlesbrough weist viele Parallelen zu Oberhausen auf. Bis zum Bau der Eisenbahn und dem Beginn der Eisen- und Stahlerzeugung war Middlesbrough ein Dorf, das sich, bedingt durch die günstige Lage am Fluss Tees, zu einer bedeutenden Industriestadt entwickelte.

Middlesbrough hat heute ca. 140.000 Einwohner und verändert sich zunehmend von der Industriestadt zu einem Bildungs- und Dienstleistungsstandort.

Am 10. September 2024 wurde das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft in Anwesenheit des Bürgermeisters von Middlesbrough Chris Cooke im Schloss Oberhausen gefeiert.

Middlesbrough im Internet  

Kontakt

Partnerschaft Oberhausen - Middlesbrough e. V.
Website des Verein


Saporishja (Ukraine)

Rathaus in Saporishja
Wappen von Saporishja
 

Die zweite Partnerstadt Oberhausens ist Saporishja in der Ukraine. Diese Partnerschaft geht auf einen Besuch des damaligen Gewerkschaftsfunktionärs Heinz Schleußer in Saporishja im Jahr 1973 zurück.

Durch das Ritual der „Freundschaftsschmelze" wurde der Kontakt zwischen den beiden Stahlstandorten aufgebaut, der 1986 schließlich in eine offizielle Städtepartnerschaft überging. Die Beziehungen zur damals noch sowjetischen Stadt Saporoshje wurden als Beitrag zur Friedenssicherung verstanden. Der im Jahr 2016 aufgelöste Förderkreis Saporoshje e. V. leistete mit seinen Mitgliedern humanitäre Hilfe in vielfältiger Form. Über den Jugendaustausch hinaus sind Schulpartnerschaften zwischen dem Sophie-Scholl-Gymnasium und der Schule 107 sowie zwischen dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium und der Schule 46 entstanden.

Saporishja ist ein bedeutendes Verwaltungs-, Kultur- und Industriezentrum im Süden der Ukraine. Die Stadt der Stahlkocher und Maschinenbauer liegt direkt an den Ufern des Dnjepr. Vor dem Krieg zählte Saporishja 900.000 Einwohner, nach wie vor ist es die sechstgrößte Stadt in der Ukraine. Neben Ukrainern und Russen lebten hier Menschen aus über 90 Nationen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist Saporishja sehr stark von Angriffen betroffen.

Saporishja im Internet
 

Oberhausen hilft e. V.

Der Verein Oberhausen hilft e.V.  engagiert sich seit vielen Jahren für Kinder in Saporishja, z. B. durch die Renovierung von Waisenhäusern. Seit dem nach Ausbruch des vollumfänglichen Krieges im Februar 2022 ist Oberhausen hilft e. V. ein wichtiger Partner der Stadt Oberhausen zur Unterstützung der Menschen in der ukrainischen Partnerstadt.

Abgeschlossene gemeinsame Projekte

Oberhausen und Saporishja haben im Jahr 2017 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Engagement Global ein Projekt zum Thema „Bürgerbeteiligung in Oberhausen und Saporishja“ durchgeführt, das in einem zweisprachigen Praxisbericht dokumentiert ist.

Hier geht es zum Download der Dokumentation in deutscher und ukrainischer Sprache.

Im Jahr 2018 arbeiten beide Städte zum Thema „Zivilgesellschaftliches Engagement in Oberhausen und Saporishja“ zusammen. Im Jahr 2020 wurde die Zusammenarbeit in einem Online-Projekt mit dem Titel „Zivilgesellschaftliches Engagement in Oberhausen und Saporishja fördern in Zeiten der Pandemie“ fortgesetzt. Das Projekt wurde gefördert durch Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Hierzu ist ein Magazin in deutscher und ukrainischer Sprache erschienen.


Carbonia und Iglesias (Italien)

Piazza Roma in Carbonia
Wappen der Stadt Carbonia
 
Centro Storico in Iglesias
Wappen der Stadt Iglesias
 

Seit dem Jahr 2002 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Oberhausen und den beiden sardischen Kohlestädten Iglesias und Carbonia. Der Kontakt ergab sich aus der Tatsache, dass seit den 50er-Jahren viele sardische Bergarbeiter nach Oberhausen gekommen sind, um hier im Bergbau zu arbeiten. Viele von ihnen haben in Oberhausen eine neue Heimat gefunden, sind hier geblieben und pflegen die Kultur ihrer Herkunf tim Sardischen Kultur- und Freizeitverein Rinascita e. V. Beide Städte liegen im Südwesten Sardiniens. Carbonia (26.000 Einwohner) wurde 1938 als Hauptzentrum des italienischen Kohlebergbaus geplant und gebaut. Iglesias (25.000 Einwohner), die Stadt der Kirchen, ist eine im Mittelalter gegründete Stadt. Sie ist jedoch auch Sitz des Instituto Tecnico Mineraio, einer traditionsreichen historischen Bergingenieursakademie.

Viele Gemeinsamkeiten in der Industriegeschichte und vergleichbare Erfahrungen mit einem tiefgreifenden Strukturwandel haben in sehr kurzer Zeit eine tiefe Verbundenheit zwischen Oberhausen und den sardischen Partnerstädten entstehen lassen. In der Region Sulcis/Iglesiente werden eine Reihe von Projekten umgesetzt, durch die neue Arbeitsplätze in den Bereichen Dienstleistungen und Tourismus entstehen sollen, um die verlorenen Arbeitsplätze im Montanbereich zu ersetzen.

Iglesias im Internet
Carbonia im Internet


Kontakt

Rinascita e. V.
Sardisches Kultur- und Freizeitverein
Eschenstr. 97
46049 Oberhausen
Vorsitzender: Franco Sogus
Tel.: 0208 874045
E-Mail: rinascita.oberhausen@t-online.de  


Mersin (Türkei)

Kulturpark in Mersin
Logo der Stadt Mersin
 

Seit 2004 ist die Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Mersin offiziell besiegelt. Schon seit 1996 existiert ein lebhafter Jugendaustausch zwischen Oberhausen und Mersin. Nach dem Brandanschlag in Solingen im Jahr 1993 wurde er durch den damaligen Oberbürgermeister Friedhelm van den Mond unter Vermittlung des Jugendclubs emek e. V. initiiert.

Mersin liegt an der Mittelmeerküste im Südosten der Türkei gegenüber der Insel Zypern.

Mit über 1.050.000 Einwohnern gehört Mersin zu den größten Städten in der Türkei; sie ist die Hauptstadt der Provinz Mersin (früher Icel).

Der Hafen von Mersin ist der zweitgrößte Hafen der Türkei. In der Region werden Zitrusfrüchte, Obst, Gemüse, Baumwolle und Wein angebaut. Mersin selbst ist eine wichtige Industriestadt (Dünger, Glas, Zement, Soda, Textilien).

Die Provinz Mersin verfügt über eine Küste von 320 km, die nur zum Teil touristisch erschlossen ist. Hier befinden sich etwa 100 antike Städte der griechischen, römischen und byzantinischen Zeit. Zu ihnen gehören viele frühchristliche Bauten. Die Nachbarstadt Tarsus ist der Geburtsort des Apostels Paulus.

Mersin im Internet 


Tychy

(Foto: Michal Janusinski)
Wappen der Stadt Tychy
 

In der Absicht die Zusammenarbeit in Europa zu fördern und den europäischen Gedanken zu stärken, hat der Ältestenrat das Büro für Interkultur aufgefordert, nach einer polnischen Partnerstadt für Oberhausen zu suchen. Die Stadt Tychy erwies sich schon von der ersten Betrachtung an als idealer Partner.

Tychy hat ca. 128.000 Einwohner und  liegt in der nordrhein-westfälischen Partnerregion Schlesien. Die Stadt liegt auf der Route der Europäischen Industriekultur und ist zwischen Kattowitz  und Krakau verkehrstechnisch hervorragend angebunden. Die älteste polnische Brauerei Tyskie hat hier seit 1629 ihren Sitz. Wirtschaftlich ist Tychy breit gefächert aufgestellt (Steinkohle, Papier, Baustoffe, Nahrungsmittel, Maschinenbau, Automobilbau, Blumenmesse) und hat eine sehr lebendige Kultur- und Sportlandschaft. Tychy liegt nur 15 Kilometer von Auschwitz entfernt, sodass auch die deutsch-polnische Geschichte ein wichtiger Aspekt der städtepartnerschaftlichen Beziehungen sein wird.

Nach zwei gegenseitigen Besuchen stand fest, dass die Partnerschaft viel Potenzial hat, sodass die Räte in beiden Städten beschlossen, eine Städtepartnerschaft im Sinne der Europäischen Union zum Austausch, zur gegenseitigen Unterstützung und Förderung sowie zur Friedenssicherung in Europa abzuschließen.

Am 17. Februar 2020 wurde die Städtepartnerschaft im Rat der Stadt Oberhausen besiegelt.

Schwerpunkte der Beziehungen sind die Bereiche Kultur, Bildung, Sport und Wirtschaft. Die Städtepartnerschaft wird rege gelebt. Es finden regelmäßig gegenseitige Besuche und Gastauftritte von Künstler:innen in Oberhausen und Tychy statt. Tychy ist für Oberhausen auch ein zuverlässiger Partner bei der Durchführung des Jugendaustauschs MULTI.

Tychy im Internet 

Kontakt

Stadt Oberhausen
Büro für Interkultur
Schwartzstraße 72
46042 Oberhausen

 

Internationale Beziehungen/ Städtepartnerschaften/Europa/Interkultur
Desbina Kallinikidou
Tel.: 0208 825-2708
E-Mail: desbina.kallinikidou@oberhausen.de

Internationale Beziehungen/ Städtepartnerschaften/Europa/Interkultur
Annette Gleibs
Tel.: 0208 825-2313
E-Mail: annette.gleibs@oberhausen.de
Verwaltung
Jana Scholz
Tel: 0208 825-2088
E-Mail: jana.scholz@oberhausen.de