Veranstaltungen/Aktuelles
Veranstaltungsreihe "Finanzen im Blick" – Workshops für Frauen
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen, die Frauenberatungsstelle Oberhausen e. V., die Verbraucherzentrale Oberhausen und die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Oberhausen bieten eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Finanzen im Blick" an. In verschiedenen Workshops können Frauen ihre finanziellen Kompetenzen stärken und sich mit Themen wie Geldanlage, Altersvorsorge, Haushaltsführung und Finanzplanung beschäftigen. Ziel der Reihe ist es, Frauen zu befähigen, ihre finanzielle Zukunft selbstbewusst zu gestalten und langfristige Unabhängigkeit zu erreichen. Die Workshops sind kostenlos und bieten praxisorientierte Informationen sowie wertvolle Tipps, die den Teilnehmerinnen helfen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Weitere Details und Anmeldungsmöglichkeiten finden Sie in unserem Flyer.
Weibliche Themen bleiben außen vor
Gleichstellungsstelle wirbt mit einem PolitDating um mehr Frauen in der Kommunalpolitik
Frauen stellen rund die Hälfte der Bevölkerung, in der Kommunalpolitik liegt ihr Anteil aber nur bei knapp einem Drittel – deutlich zu wenig sagen die Leiterin der Gleichstellungsstelle in Oberhausen, Britta Costecki, und ihre Stellvertreterin Julia Pietrasch. Gut ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 werden sie nun frühzeitig aktiv und werben um mehr weibliches Engagement und mehr weiblichen Einfluss in der Kommunalpolitik.
Die Kommunalpolitik gilt als Fundament der Demokratie – im Hinblick auf die gleichberechtigte politische Partizipation der Geschlechter ist sie allerdings eher ein Sorgenkind. Ähnlich wie in vielen vergleichbaren Kommunen liegt der Frauenanteil im Rat in Oberhausen lediglich bei rund 33 Prozent, konkret sind von den 58 Ratsmitgliedern inklusive Oberbürgermeister nur 19 Frauen. Nichts Neues übrigens, wie Britta Costecki ergänzt. Es gibt keine erkennbaren längerfristigen Veränderungen, der Trend bei diesem Verhältnis ist die Stagnation.
Mit Blick auf Oberhausen schildert Costecki weiter, dass zwar an der Spitze der Ratsfraktionen von CDU, SPD und Grünen Frauen stehen, doch dahinter ein großes Loch klaffe: „Alle drei Bezirksbürgermeister, alle drei Bürgermeister und der Oberbürgermeister sind zur Zeit Männer.“ Früher habe es zwar mit Elia Albrecht-Mainz, Stefanie Opitz oder Dorothee Radtke vereinzelt Frauen in diesen Positionen gegeben, aktuell ist dieses Blatt aber weiß.
Männer dominieren Ausschüsse
Noch deutlicher werden die Unterschiede beim Blick auf die diversen Ausschüsse wie Wirtschaft und Digitalisierung (19 Männer/ zwei Frauen), Umwelt (19/3), Sport (18/4) oder Stadtplanung (18/4). In der Konsequenz gehe diese männliche Dominanz eindeutig zu Lasten weiblicher Themen, die dann einfach zu kurz kommen. Der männliche Blickwinkel herrsche deutlich vor.
Costecki und Pietrasch haben die Kommunalwahl 2025 jetzt schon im Blick, um das Thema „Frauen in der Politik“ in den Fokus zu rücken. „Wir wollen damit einerseits die Öffentlichkeit ansprechen, andererseits aber auch die Parteien dazu bewegen, die eigenen Strukturen diesbezüglich auf den Prüfstand zu stellen“, erklärt Britta Costecki. Dazu eigne sich in diesem Jahr besonders die Demokratiewoche vom 8. bis zum 15. September.
Gerburg Jahnke moderiert
Geplant hat die Gleichstellungsstelle dann ein „PolitDating“ am Montag, 9. September, im und am Ratssaal. Unter der Überschrift „Die Frau in der Politik, was steckt dahinter?“ sind alle Ratsfrauen eingeladen daran teilzunehmen und haben im Vorfeld eine Art Fragebogen erhalten. Ab 17 Uhr werden sie unter der Moderation von Gerburg Jahnke im Ratssaal Einblicke in ihre politische Tätigkeit geben, bevor anschließend im Foyer an Stehtischen in einem Politcafé der direkte Austausch zwischen den Politikerinnen und den interessierten Bürgerinnen stattfinden kann. Wer den Kontakt unter vier Augen sucht, kann auch mit einer Stadtverordneten eine Runde im Paternoster drehen.
Diese Gespräche sollen keineswegs einseitig verlaufen, wie Julia Pietrasch erläutert: „Wir wollen mit den Oberhausener Mandatsträgerinnen in den Austausch kommen, sie können selbst am besten ihre Erfahrungen schildern. Was bedeutet es für sie, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren? Warum tun sie das, welche Hürden müssen sie meistern, welche Erfolge können sie erzielen, was nervt sie vielleicht?“
Erwartungen und Hemmnisse
Gleichzeitig erfahre man aber auch, welche Erwartungen die politikinteressierten Bürgerinnen mit einem eigenen politischen Engagement verbinden, was sie dazu motivieren könnte oder was sie bisher vielleicht davon abgehalten hat. Dazu kommen Fragen nach der Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Die Veranstaltung dauert bis etwa 19 Uhr.
„Für eine lebendige und vielfältige Demokratie müssen sich Frauen in ihrer Vielfalt und mit ihren Erfahrungen angemessen an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen können“, so Britta Costecki abschließend. Von der tatsächlichen Gleichstellung, wie es das Grundgesetz verlangt, sei man leider in der Kommunalpolitik noch sehr weit entfernt.
Um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten, online unter gleichstellungsstelle@oberhausen.de oder unter Tel.: 0208/825 2050. Weitere Infos finden Sie hier.
FACHVERANSTALTUNG „GEWALTSCHUTZ UNTER DER ISTANBUL KONVENTION - VERNETZUNG DER ORGANISATIONEN“
Im Zuge des 25.11. - dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen - organisierte der Arbeitskreis Gewalt Oberhausen die Fachveranstaltung „Gewaltschutz unter der Istanbul Konvention - Vernetzung der Organisationen“. Thema war das Spannungsfeld zwischen Sorge- und Umgangsrecht und dem Gewaltschutz von Frauen* und Kindern in Fällen von häuslicher Gewalt.
Am 30.11.2023 kamen hierfür, in den Räumlichkeiten der Löwenzahn Erziehungshilfe e. V., diverse Akteur*innen zusammen, welche in ihrem Arbeitsalltag mit häuslicher Gewalt konfrontiert sind. Eingeladen waren Anwält*innen, Familienrichter*innen, Mitarbeitende des Jugendamtes, der Jugendgerichtshilfe, der Polizei, der Bewährungshilfe sowie Verfahrensbeistände aus Oberhausen.
Häusliche Gewalt stellt höchste Anforderungen an alle Akteur*innen. Zur effektiven Bewältigung der durch häusliche Gewalt entstehenden Problemlagen ist eine enge Vernetzung und Kooperation der involvierten Akteur*innen erforderlich.
Die Istanbul-Konvention ist seit 2018 geltendes Recht in Deutschland und enthält unter anderen Vorgaben zum Schutz der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen, für Gefahrenanalysen, für familiengerichtliche Verfahren und die Notwendigkeit von Täterarbeit. Diese Interventionen wurden im ersten Schritt vorgestellt und erörtert, um im zweiten Teil der Veranstaltung Strategien für eine Verbesserung der Vernetzung und Kooperation zu entwickeln.
Britta Costecki, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberhausen, eröffnete die Fachveranstaltung mit einigen Worten zum 25.11 und der Kampagne „Orange The World“. Sie begrüßte und bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmenden und Organisator*innen für das große Interesse sich zu dem Thema der Bekämpfung von Häuslicher Gewalt fortzubilden.
Mit den Impulsvorträgen „Gewaltschutz unter der Istanbul Konvention, Auswirkungen für das Familiengerichtliche Verfahren“ von Dr. Sabine Lentz (Richterin am Amtsgericht Oberhausen), „Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf Betroffene und Umgangskontakte“ von Sabrina Rees (Leitung der Frauenberatungsstelle Oberhausen) und Suna Tanış (Leitung des Frauenhauses), „Kinderschutz und Umgangsrecht bei Häuslicher Gewalt“ von Susanne Heynen (Amtsleitung Jugendamt Stuttgart) und „Einblick in die Arbeit mit Tätern Häuslicher Gewalt“ von Charlene Vogt (Fachstelle Täterarbeit des Caritasverbandes Oberhausen e. V.), ermöglichte die Veranstaltung den Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit der verschiedenen Akteur*innen sowie in die Lebenswelt betroffener Personen.
In einem nachfolgenden „World Café“ konnten die Teilnehmenden sich zu den Themen der Impulsvorträge zusammenfinden, diskutieren und neue Perspektiven entwickeln.
Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei und konnte als Fachfortbildung für Anwält*innen bescheinigt werden.
Wenn Sie die Arbeit gegen Gewalt in Oberhausen unterstützen möchten, freuen sich der Verein Frauen helfen Frauen Oberhausen e. V. und die Fachstelle Täterarbeit des Caritasverbandes Oberhausen e. V. über Spenden:
Frauen helfen Frauen Oberhausen e. V. IBAN: DE73 3655 0000 0000 0334 72 PayPal: info@fbst-ob.de |
Caritasverband Oberhausen e.V. IBAN: DE57 3655 0000 0000 1353 19 |
Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!
-Orange Zeichen machen auf das Thema aufmerksam-
In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf diese Gewalt aufmerksam. Mit der Teilnahme an der internationalen Initiative Orange the World möchten die Kooperationspartner*innen in Oberhausen wieder ein Zeichen setzen.
Als gemeinsames Vorhaben der Gleichstellungsstelle Oberhausen und des Zonta Clubs Oberhausen werden vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, Flaggen und orange Beleuchtung an diversen Gebäuden in Oberhausen zu sehen sein, welche Solidarität mit Frauen symbolisieren. Ergänzt wird die Flaggenkampagne durch Handzeichen, welche ausgeschnitten und an Fenster oder Türen gehängt werden können. Die Handzeichen liegen in vielen öffentlichen Einrichtungen aus und können bei der Gleichstellungsstelle angefordert werden.
Das diesjährige Highlight wird die orangefarbene Beleuchtung des Friedenplatzes mit den Gebäuden der Polizei und des Amtsgerichtes als wichtige Behörden zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes sein. Viele weitere Gebäude wie die Rathäuser, das Kommunale Integrationszentrum, das Zinkweißgebäude, das Bert-Brecht-Bildungszentrum, das Schloss Oberhausen, die Energieversorgung Oberhausen, die Tafelkirche, das Ev. Jugendreferat und der Turm am Oberhausener Hauptbahnhof durch kitev, das Theater Oberhausen, die B&B Hotels, Hautnah Dessous sowie die Friedenskirche werden ebenfalls, jeweils bei einsetzen der Dämmerung beleuchtet. Weitere Aktionen anlässlich der Orange Days in Oberhausen sind geplant:
- Ein Infostand der Kooperationspartner*innen, der auf das Thema und die Kampagne aufmerksam machen möchte, wird am 25.11. ab 17 Uhr auf dem Friedensplatz zu finden sein.
- Das Theater Oberhausen beteiligt sich mit dem Stück „ANTRAG AUF GRÖSSTMÖGLICHE ENTFERNUNG VON GEWALT“ von Felicia Zeller, Uraufführung, wieder am: 25. November 2023 um 19:30 Uhr: Vier Schauspielerinnen erzählen von Frauen, die der häuslichen Gewalt entkommen sind und den Weg ins Frauenhaus geschafft haben.
- Eine Fachveranstaltung zu Gewaltschutz und Umgangsrecht bei häuslicher Gewalt richtet der Arbeitskreis Gewalt Oberhausen am 30.11.2023 aus.
- Versand der aktualisierten Broschüren zu den Themen Häusliche Gewalt, Sexualisierte Gewalt und Stalking in verschiedenen Sprachen.
Weitere Infos finden Sie auch hier. Rückfragen zu den einzelnen Aktionen beantwortet Maren Heutger von der Gleichstellungsstelle unter der Telefonnummer: 0208 825-2050 oder E-Mail: gleichstellungsstelle@oberhausen.de.
Frauenpolitisch unterwegs in Aachen
Tagesausflug bietet Einblick in die weibliche Geschichte der Karlstadt
Am Donnerstag, 21. September 2023, machte sich die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Mülheim an der Ruhr und Oberhausen gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen der Städte Oberhausen, Mülheim a.d.R. und Duisburg bereits zum dreizehnten Mal auf zu einer frauenpolitischen Exkursion, die - immer aus Frauensicht - einen Fokus auf Geschichte, Politik und Soziales legte. In diesem Jahr führte der Ausflug ins Dreiländereck nach Aachen.
Die 28 Frauen wurden von der lokalen Gleichstellungsbeauftragten Sabine Bausch am Elisenbrunnen willkommen geheißen und über die lokale Gleichstellungsarbeit informiert, bevor sie einen Einblick in die wechselvolle Geschichte Aachens erhielten und einiges über das Leben der Ordensgründerin Franziska Schervier erfuhren. Die kommende Fahrt wird am 19. September 2024 nach Dortmund stattfinden, wie immer aus Frauensicht. Nähere Informationen gibt es zeitnah unter den Rufnummern 0208 85996-40 und -41 oder unter kefb.info.
Einmalige Chance für Mädchen in die spannende Welt der MINT-Berufe einzutauchen – Start der Bewerbungsphase für die Girls‘ Academy Oberhausen
Was macht eigentlich eine Maschinenbauingenieurin? Wie sieht eine Ausbildung als Geomatikerin aus? Was machen eigentlich andere Mädchen aus Oberhausen, die auch noch nicht wissen, wie es nach der Schule weitergehen soll. Diese und viele weitere Fragen werden im Rahmen der Girls´ Academy beantwortet. Von den Herbstferien bis zu den Sommerferien haben 20 Mädchen die Chance sich mit den vielfältigen Möglichkeiten der MINT-Berufswelt auseinander zu setzen.
Die Girls´ Academy ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen, des zdi-Zentrums Oberhausen und der Hochschule Ruhr West. Ziel ist es junge Frauen durch praktische Einblicke in die männlich dominierte MINT-Berufswelt eine vielfältige und spannende Zukunftsperspektive aufzuzeigen.
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Viele Oberhausener Unternehmen suchen gerade in diesem Bereich händeringend nach Fachkräften. Aus diesem Grund haben sich sowohl die EVO, als auch die GMVA, die EGLV, die WBO, SBO und die Stadt Oberhausen entschieden, die Girls´ Academy tatkräftig zu unterstützen.
Innerhalb eines knappen Schuljahres, beginnend mit den Herbstferien, können 20 Mädchen der Klassen acht bis dreizehn an Workshops in Unternehmen teilnehmen, MINT Themen im zdi-Schülerlabor LAB4U (in der Marktstraße 148) praktisch erfahren, sich über ihre persönlichen Stärken und Interessen bewusst werde und in regelmäßigen Treffen austauschen. Auch bei der Suche nach Praktikumsplätzen, dem Verfassen von Bewerbungsunterlagen oder der Suche nach passenden Stellen für die Berufsfelderkundung werden die Mädchen durch die Projektkoordinatorin unterstützt.
Noch sind einige Plätze frei, auf die sich interessierte Mädchen aus Oberhausen hier bewerben können.
#keinKompliment- Aufruf zur Meldung von übergriffigen Kommentaren
Fast jede Frau hat es schon erlebt: Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche und Gesten auf offener Straße, in Bussen oder beim Einkaufen. Als Begriff für diese übergriffigen, sexuell aufgeladenen Kommentare von Männern gegenüber Frauen hat sich „Catcalling“ etabliert. Das Wort stammt aus der englischen Umgangssprache und bedeutet in etwa „Kater-Geschrei“.
Die Gleichstellungsstelle sammelt Catcall-Meldungen
Um das Thema mehr in den Fokus zu rücken, werden im Zeitraum von Juni 2022 bis Mai 2023 Frauen* und Mädchen* ermuntert, ihre Erfahrungen über die Mailadresse keinkompliment@oberhausen.de mit Angabe der Art des Übergriffs sowie der möglichst konkreten Angabe von Ort, Datum und Uhrzeit zu melden. Unter Einhaltung des Datenschutzes wertet die Gleichstellungsstelle die Meldungen aus und wird sie am 9. Juni 2023, dem Anti-Catcall-Tag, gemeinsam mit weiteren engagierten Gruppierungen öffentlichkeitswirksam darstellen.
Auch auf Instagram unter: @catcallsofob können Meldungen getätigt werden. Das Netzwerk Mädchenförderung veröffentlicht die gemeldeten Übergriffe dort anonymisiert.
Darum sind Catcalls #keinKompliment
Catcalls sind eine gezielte Machtdemonstration und Herabwürdigung von Frauen und Mädchen. Durch die Beteiligung an diesem bundesweiten Aktionstag möchte die Gleichstellungsstelle die Gesellschaft sensibilisieren, Mädchen und Frauen stärken und insbesondere auch Männer auffordern, sich gegen übergriffige Personen zu positionieren. Denn „Catcalling“ richtet sich vornehmlich gegen Mädchen, jüngere Frauen oder Personen aus der LGBTIQ* Community. Belästigungen auf der Straße wirken sich körperlich und emotional aus: betroffene Mädchen und Frauen berichteten von Symptomen wie Muskelverspannungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit sowie starker Angst, zum Beispiel vor Vergewaltigung oder davor, die eigene Privatsphäre nicht schützen zu können. Catcalling ist weder ein Einzelschicksal bestimmter Frauen oder Mädchen, noch etwas, das nur in bestimmten Städten oder Stadtteilen vorkommt. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und sorgt dafür, dass Frauen und Mädchen Bereiche im öffentlichen Raum meiden und sich in der Öffentlichkeit nicht unbefangen bewegen.
Hintergründe
Nach einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erleben 44 Prozent der Frauen und auch 32 Prozent der Männer in Deutschland Situationen, in denen sexistische Zeichen und Übergriffe an sie adressiert sind. Im Gegensatz zu den Niederlanden und Frankreich ist diese berührungslose und aufgedrängte Sexualität in Deutschland noch kein eigener Straftatbestand.
Die erste Petition hierzu von Antonia Quell „Es ist 2020. Verbale sexuelle Belästigung sollte strafbar sein“ wurde von knapp 70.000 Personen unterstützt und auch der Deutsche Juristinnenbund forderte bereits eine rechtliche Normierung berührungsloser sexueller Belästigung (DJB, 2021).
Kontakt: keinkompliment@oberhausen.de
Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen
Tel: 0208 8252050
Veröffentlichung Broschüre „Freiheit beginnt wo Kontrolle endet – finanzielle Gewalt erkennen“
Nicht selten begeben sich Frauen irgendwann in ihrer Lebensbiografie in eine finanzielle Abhängigkeit, die zu einer Einschränkung ihres persönlichen Handlungsspielraums werden kann.
Spätestens bei der Familienplanung und Kindererziehung stellt sich für die Familienmitglieder die Frage, ob ein Elternteil die Arbeitszeit reduziert oder beruflich zurücksteckt. Das damit bereits eine finanzielle Abhängigkeit von dem/der in Vollzeit beschäftigten Partner*in entstehen kann, wird in der Partnerschaft oft toleriert. Erst bei einer eventuellen Trennung kann diese Tatsache zu einer Benachteiligung werden. Diese finanzielle Ungleichheit betrifft hauptsächlich Frauen, da diese häufiger Betreuungsaufgaben für Kinder oder zu pflegende Angehörige übernehmen. Im Trennungsfall kann eine finanzielle Ungleichheit als Druckmittel gegen die Frau benutzt werden, was finanzielle bzw. ökonomische Gewalt ist. Aber auch schon beim unentgeltlichen Arbeiten in einem Familienbetrieb spricht man bereits von finanzieller Ausbeutung.
In der Öffentlichkeit wird kaum wahrgenommen in welcher Vielfältigkeit sich finanzielle Gewalt äußert und daher ist die Aufklärung zu diesem Thema von großer Bedeutung.
Die Broschüre „Freiheit beginnt wo Kontrolle endet – finanzielle Gewalt erkennen“ klärt über die Formen von ökonomischer Gewalt anhand von Beispielen auf und verweist auf Beratungsstellen, um finanziell unabhängig zu bleiben oder aus einer entsprechenden Gewaltspirale herauszukommen.
Herausgegeben wird die Broschüre durch die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberhausen, dem Kommunalen Integrationszentrum (KI), der Frauenberatungsstelle und dem Frauenhaus. In Papierform ist die Broschüre kostenlos in diesen Einrichtungen und in der öffentlichen Auslage erhältlich, ein Download ist unter folgenden Homepages möglich: Veröffentlichungen (oberhausen.de)
Kontakt
Stadt Oberhausen
Bereich Chancengleichheit
Gleichstellungsstelle
Schwartzstraße 73
46045 Oberhausen
Britta Costecki
Gleichstellungsbeauftragte
Tel.: 0208 825-2050
Fax: 0208 825-5030
E-Mail: gleichstellungsstelle@oberhausen.de