Schwerste Angriffe auf Saporischschja seit Kriegsbeginn

Oberhausen trauert mit der Partnerstadt

09.01.2025 - Oberhausens Partnerstadt Saporischschja durchlebt die bislang tödlichsten Angriffe seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Am Abend des 8. Januar 2025 trafen bei Luftangriffen der russischen Armee zwei Lenkbomben die Stadt. Bei den Angriffen wurden 13 Menschen getötet und 113 weitere verletzt (Stand Donnerstagmittag, 9. Januar 2025): Es ist die höchste Zahl von Toten und Verwundeten bei einem einzelnen Vorfall seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022. Nach Angaben der Stadtverwaltung von Saporischschja werden mehr als 60 Verletzte in Krankenhäusern behandelt; zehn Menschen schweben weiter in Lebensgefahr.

Frauen mit Grablichtern und Ukraine-Flaggen (Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne)
Foto: Stadt Oberhausen/Tom Thöne

Die Angriffe haben zudem weitreichenden materiellen Schaden verursacht, berichtet die Stadt Saporischschja den Partnern in Oberhausen: Mehrere mehrstöckige Wohngebäude, eine Industrieanlage, Verwaltungsgebäude, Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs und mehr als 30 Privatfahrzeuge wurden durch die Lenkbomben schwer beschädigt oder vollständig zerstört.

Als Reaktion auf den tödlichen Angriff hat die Stadt Saporischschja einen Trauertag ausgerufen: Es ist bereits der dritte innerhalb eines Monats. „Dies ist eine Tragödie für die Stadt und die gesamte Ukraine, eine weitere Wunde, die eine tiefe Narbe hinterlassen wird. Wir gedenken der Opfer dieses Terroranschlags und sprechen ihren Familien unser aufrichtiges Beileid aus", schrieb Rehina Kharchenko, Sekretärin des Stadtrates von Saporischschja; das Amt ist mit dem einer Oberbürgermeisterin zu vergleichen.

Auch in Oberhausen lösen die Ereignisse in der Partnerstadt Entsetzen aus. „Wir sind erschüttert über den erneuten russischen Angriff auf Saporischschja, der am Mittwoch 13 Menschen in unserer Partnerstadt das Leben gekostet hat“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz: „Mindestens 113 weitere Kinder, Frauen und Männer wurden verletzt, unzählige weitere terrorisiert. Der 8. Januar ist einer der schwärzesten Tage in der bereits seit fast drei Jahren währenden dunklen Zeit des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine. Wir sind weiter in Gedanken bei unseren Freundinnen und Freunden, trauern mit ihnen und unterstützen unsere Partnerstadt nahe der Front nach Kräften.“

Dabei geht es wie seit Beginn der Freundschaft in den 1970er Jahren nicht nur um moralische Unterstützung, sondern auch um dringend benötigte Hilfsgüter. Noch im Januar soll in Zusammenarbeit mit dem Bund ein Großgenerator zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur sowie Verbandsmaterial auf den Weg in die Ukraine gebracht werden. Insgesamt hat Oberhausen schon weit über 20 Transporte mit mehr als 200 Tonnen Hilfsgütern sowie zahlreiche Fahrzeuge nach Saporischschja geschickt.