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Ramgestraße: Gemeinsames Handeln schafft deutlichen Wandel

14.02.2025

Vor einem Jahr sah die Prognose für die Sterkrader Ramgestraße noch düster aus. Das beliebte Klostercafé stand vor der Schließung, die National-Bank hatte ihren Standort gewechselt und das Ladenlokal der ehemaligen Reinigung Ricken war schon lange verwaist. Gespräche mit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern sowie Vertretern der Sterkrader Interessensgemeinschaft (STIG) ließen ahnen, dass weitere Schließungen drohen könnten. Ein Drama zeichnete sich ab für die einst gut frequentierte Nebenstraße, die durch inhabergeführte Geschäfte ihren besonderen Charakter erhielt. Ein Jahr später hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Die Ramgestraße bekommt dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Immobilieneigentümern und –eigentümern sowie dem Stadtteilbüro Sterkrade eine neue Chance.

Ein neues Gesicht für die Ramgestraße
Die bunte Mischung kleiner, inhabergeführter Geschäfte verleiht der Straße einen besonderen Charme. Neben alteingesessenen Betrieben – wie dem Fotogeschäft Rösel und dem Teeparadies – gibt es wichtige Frequenzbringer, die das Angebot sinnvoll ergänzen: das Ärztehaus, zwei Apotheken, die örtliche Poststelle. Bei den Neuansiedlungen, die vom Fliesenfachgeschäft AQUA Fliesen bis zum Grow-Shop reichen, sind besonders zwei Publikumsmagneten hervorzuheben: Nati’s SECONDHAND und der Kunstverein „einzigArtig Kunterbunt e.V.“. Beide Neuzugänge konnten dank der Kompromissbereitschaft eines Immobilieneigentümers angesiedelt werden, der den neuen Mietern in finanzieller Hinsicht beim Mietvertrag entgegengekommen ist. Die Verwalterin Susanne Munzlinger von Immobilien Ingendoh stellt ganz klar heraus: „Wir wissen, wie schwierig die aktuelle Situation für Geschäftsbetreiber ist und wissen auch über unsere Verantwortung. Uns gehören in der Straße mehrere Objekte, das heißt, wenn der Leerstand überhandnimmt, gefährden wir auch die anderen.“ Durch diese Bereitschaft, sich auf neue Geschäftsmodelle einzulassen, konnte zum einen ein langjähriger Leerstand wiederbelebt werden und zum anderen die Entstehung weiterer Leerstände vermieden werden.

Auch das Sterkrader Stadtteilbüro spielte bei der Ansiedlung eine zentrale Rolle. Durch intensive Gespräche mit beiden Parteien konnte das Citymanagement zwischen den Interessen der Eigentümer und potenziellen Mietern vermitteln. Der Hinweis, dass die Inhaberin von Nati’s SECONDHAND ein Ladenlokal sucht, ist über die STIG eingegangen. Daraufhin folgten zahlreiche Gespräche, um zwischen den beiden Parteien eine für alle tragfähige Lösung zu finden. Das ist nur möglich, wenn ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Eigentümern herrscht. Auch der Kunstverein profitierte von der Initiative des Stadtteilbüros: Im Rahmen der Aktion „Kunst im Schaufenster“ im vergangenen Jahr kamen Eigentümer und Mieter erstmals ins Gespräch.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es noch Herausforderungen. Ein großer Leerstand ist die ehemalige Bank mit rund 500 Quadratmetern Nutzfläche, deren bauliche Struktur die Vermarktung erschwert. Ein kleiner Supermarkt oder eine urbane Manufaktur würden hier ideal passen. Ein anderes Sorgenkind ist die alte Druckerei, ein eindrucksvoller, aber in die Jahre gekommener Bau. Hier wären visionäre Projekte wie ein Co-Working-Space oder ein Kultur- und Jugendzentrum denkbar, die neue Impulse in den Stadtteil bringen, wünschen sich zumindest die beiden Citymanager aus dem Sterkrader Stadtteilbüro.

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Die Erfolgsgeschichte der Ramgestraße zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine stetige Kommunikation zwischen allen Akteuren ist. Das Stadtteilbüro Sterkrade agiert dabei als verlässlicher Vermittler, der Mietgesuche aufnimmt und Eigentümer berät. Letztlich liegt die Verantwortung jedoch bei den Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern. Sie sind wichtige Schlüsselakteure, denn ihre Entscheidungen prägen die Entwicklung des Stadtbildes maßgeblich.

Dank des gemeinsamen Engagements von Stadtteilbüro, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie kreativen Gründern entwickelt sich die Ramgestraße langsam wieder zu einem lebendigen und attraktiven Straßenzug. Nun heißt es für alle dranbleiben, denn heute reicht es nicht nur, den Laden aufzumachen. Es braucht Engagement, Ideen und am besten eine aktive Zusammenarbeit unter den Nachbarn. Die Vorsitzende des Kunstvereins, Urte Fürderer, hat hier schon eine klare Vision: „Wenn wir hier alle an einem Strang ziehen, machen wir so eine richtige Marke aus der Straße. Vielleicht eine Künstlergasse – das Potential ist auf jeden Fall schon vorhanden.“