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Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren

29.04.2024

Protestmarsch zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung unter dem Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren“. Seit mehr als drei Jahrzehnten wird dieser Tag bundesweit mit Aktionen begleitet, so auch seit 2013 in Oberhausen. In diesem Jahr findet zu diesem Anlass am Montag, 6. Mai, ein Protestmarsch durch die Innenstadt von Alt-Oberhausen statt.

Innerhalb der Oberhausener Stadtverwaltung ist im Bereich Chancengleichheit die Koordinierungsstelle Inklusion angesiedelt. Andrea Kreischer, Svenja Magera und Florian Bendorf initiieren hier gemeinsam mit Kooperationspartner/innen Maßnahmen und Projekte, welche die Situation von Menschen mit Behinderung noch mehr in die Öffentlichkeit bringen oder die Teilhabemöglichkeiten der Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben in Oberhausen verbessern. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, Barrieren im öffentlichen Raum abzubauen und tun dies auch bei öffentlichen Veranstaltungen“, erklärt Florian Bendorf. Partner sind dabei zum Beispiel der Paritätische, die Lebenshilfe, die Caritas, der Verein intego oder der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Alsbachtal. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderung und den örtlichen Institutionen wurde der Arbeitskreis Inklusion gegründet, welcher unter anderem den diesjährigen Protestmarsch vorbereitet und geplant hat.

Listen mit Barrieren

Im Vorfeld des Protesttages wurde ein einfacher Fragebogen an alle Einrichtungen verteilt, in denen Menschen mit Behinderung betreut werden oder regelmäßig verkehren. Sie waren aufgefordert aufzuschreiben, wo sie Barrieren erleben, die eine Teilhabe am sozialen Leben erschweren oder gar verhindern. Die Antworten wurden thematisch gebündelt und ergaben ebenso allgemeine Hinweise wie fehlende abgeflachte Bordsteine oder E-Roller, die im Weg liegen, wie auch konkrete Hinweise wie zu wenig Aufzüge am Sterkrader Bahnhof oder auf ausgewiesene Stolperfallen. Eine ganze Reihe von Hinweisen betreffen den ÖPNV, es werden zu wenige Freizeitangebote bemängelt und zu wenige öffentliche barrierefreie Toiletten.

Übergabe an Oberbürgermeister Daniel Schranz

Der Protestmarsch beginnt um 12.30 Uhr auf dem Friedensplatz, führt von dort über die Elsässer Straße bis zur Marktstraße. Über die Nohlstraße geht es quer durch die City zum Rathaus an der Schwartzstraße. Um 13:00 Uhr werden Menschen mit Behinderung dort ihre Listen mit den erkannten Barrieren an Oberbürgermeister Daniel Schranz übergeben.

Erwartet werden rund 100 Teilnehmer, mitlaufen können aber alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen möchten. Der Umzug wird auch dokumentiert, ab dem 9. September wird anlässlich der Demokratiewoche vier Wochen lang eine Fotoausstellung im Foyer im Technischen Rathaus in Sterkrade an die Aktion erinnern.

Bleibt die Frage, was nach dem Protesttag mit den Listen geschieht. „Was den öffentlichen Raum betrifft, versuchen wir die Punkte anzugehen, auf die wir Einfluss nehmen können“, so Andrea Kreischer. „Bei den anderen Punkten, die nicht die öffentliche Hand betreffen, also zum Beispiel zu enge Gänge in Geschäften oder Umkleiden, versuchen wir die Dinge weiterzuleiten und anzukurbeln.“ Svenja Magera ergänzt, dass das Team der Koordinierungsstelle auch maßgeblich am städtischen Inklusionsplan mitarbeitet, der alle fünf Jahre erstellt wird und in den dann eben auch die Ergebnisse einer solchen Umfrage einfließen.

► Anlaufstelle bei der Stadt Oberhausen für Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen und Anliegen ist die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung auf der Tannenbergstraße 11-13, Tel.: 0208 825-6181 (Kirsten Habers) oder Tel.: 0208 825-6116 (Peter Hillebrand), E-Mail behindertenberatung@oberhausen.de.